Bocamodem 14.4Kbps mit Fax-Funktion
Ein Modem mit 14.4Kbps war 1994 praktisch die schnellste Form der Datenübertragung. Dieses Bocamodem ist ein komplettes Set mit allem, was zum Einstieg in die Datenfernübertragung 1994 notwendig war. Dieses Modem unterstützt auch Faxen mit Protokoll Gruppe 3. So kann man mit dem PC unter DOS oder Windows Faxe direkt aus einer Anwendung wie MS-Word verschicken, oder mit entsprechender Faxsoftware empfangen.
Externes Modem mit Status-LEDs
Das Bocamodem ist ein externes Modem mit seriellem Anschluss. Klassisch bei den externen Modems der frühen 1990ern sind die verschiedenen LEDs an der Vorderseite, an denen sich der Modem-Status ablesen lässt.
- TM = Test Mode – Blinkt wenn Fehler erkannt werden
- AA = Auto Answer – Eingehende Anrufe werden automatisch angenommen
- HS = High Speed – Modem überträgt mit 4800bps oder schneller
- OH = Off Hook – Die Telefonleitung ist offen (Hörer abgenommen)
- SD = Send Data – Computer sendet Daten zum Modem
- RD = Receive Data – Computer empfängt Daten vom Modem
- TR = Terminal Ready – Verbindung zum Computer ist vorhanden
- CD = Carrier Detect – Verbindung zu anderem Modem wurde hergestellt
Nagelneues Bocamodem
Dieses serielle Modem von 1994 ist scheinbar unbenutzt. Das Handbuch ist mit den Disketten original verschweißt und das Modem weist keine Gebrauchsspuren auf. Netzteil und Kabel sind noch original aufgewickelt.
Externes Fax Modem 14.4Kbps – für DOS und Windows
- Hersteller: Boca Research Inc., USA – Florida
- Name des Modems: Bocamodem 14.4Kbps V.32bis External Modem
- Artikel-Nr. Boca: PN 9082 – Product Code M144GR
EAN-Nummer: 728055478000 - Schnittstelle des Modems: Serielle Schnittstelle
Wikipedia-Link zur seriellen Schnittstelle - Gerätetyp: Modem – Telekommunikation
Wikipedia-Link zur Modem Kommunikationstechnik - Technische Eigenschaften: lt. Hersteller
Kompaktes Design – Frontblende mit 8 LEDs zur Statusanzeige
Rückseite mit Stromanschluss, RJ-11-Buchse und RS-232 Schnittstelle
Nicht-flüchtiger Speicher zur Speicherung der Modem-Einstellungen
Unterstützt Pulswahl und Tonwahl
Eingebauter Lautsprecher zur Einwahlüberwachung - Unterstützte Modi:
Daten: V.32bis (14.400bps), V.32 (9600bps), V.22 (1200bps),
Bell 212A (1200bps), Bell 103 (300bps)
Fax: V.17 (14.400bps), V.27ter (4800/2400bps),
V.29 (9600/7200bps), V.21 Channel 2 (300bps) - Systemvoraussetzungen:
IBM PC mit MS-DOS 3.1 oder höher mit 640 KB RAM
Festplatte mit mindestens 1,5 MB freiem Speicher
3,5″ Diskettenlaufwerk
Windows 3.1 oder höher mit mind. 4 MB RAM und Maus - Lieferumfang:
14.4Kbps BZT geprüftes Modem
Kommunikationssoftware auf 5,25″ und 3,5″ Disketten
Deutsches Telefonanschlusskabel (fehlt hier)
25-Pin auf 9-Pin RS-232 Kabel mit Adapter
230V Netzteil - Erscheinungsdatum: 1994
- Verkaufspreis: ca. 250 bis 300 DM
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Hohe Telefonkosten vermeiden – Modem ausschalten
Der Vorteil eines externen Modems waren die Status-LEDs auf der Vorderseite. So hatte man immer im Blick, ob das Modem online war und so Telefonkosten verursacht wurden. Im Zweifelsfall konnte man das Modem am Schalter auf der Rückseite ausschalten und so böse Überraschungen bei den Telefonkosten vermeiden. Bei internen Modems gab es diese Kontrollmöglichkeit nicht.
BZT-Zulassung mit Urkunde für Deutschland
Natürlich durfte in den 1990ern nicht jedes Modem und Telefongerät an das deutsche Telefonnetz der Bundespost angeschlossen werden. Jedes Gerät brauchte ein Zulassung vom „Bundesamt für Zulassungen in der Telekommunikation“, eine ehemalige deutsche Behörde in Darmstadt, auch BZT genannt.
Die Hersteller von Modems und anderen Telefongeräten schickten ein Exemplar an die BZT, dort wurde es geprüft und wenn erfolgreich, bekam der Hersteller eine Urkunde mit Dienstsiegel für die Zulassung in Deutschland. Im Jahr 2000 endete diese nationale Zulassungspflicht und die Hersteller mussten die EU-Richtlinie 1999/5/EG einhalten. Dieses Modem hat lt. Verpackung tatsächlich eine BZT-Zulassung.
Mit FaxWorks für Windows 3.1
Wie auf der Verpackung zu sehen, waren in den 1990ern nicht nur die Computer, Monitore und Drucker deutlich anders als heute, sondern auch die Büromode. 1994 wurden PCs noch oft mit DOS oder Windows 3.1 betrieben. Windows 95 erschien erst ein Jahr später. Mitgeliefert wurde als Software „FaxWorks“ für Windows, was schon damals sehr fortschrittlich war.
AOL, Compuserve oder T-Online
Das Internet wie man es heute kennt, gab es 1994 noch nicht. Wer damals online war, wählte sich in Mailboxen ein, benutzte AOL, Compuserve oder in Deutschland T-Online (ab 1995). Wollte man unter DOS Faxe versenden und empfangen, dann konnte man die beigelegte Quick Link II Fax-Software für DOS benutzen. Die Geschwindigkeit von 14.400bps war 1994 sensationell hoch.
Antiker serieller Anschluss
Angeschlossen wurde das externe Modem wie hier dieses Bocamodem praktisch immer über die serielle Schnittstelle. Dabei war es egal, ob man den 9-poligen oder 25-poligen Stecker benutzte, die Funktionen waren die gleichen. USB war noch nicht erfunden und kam praktisch erst 1998 auf den Markt.
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